Nachdem zunächst der Winter schier unendlich lange gedauert hatte, und dann plötzlich der überraschende Sommer im Frühling ausgebrochen war entdeckte ich mit einigem Erstaunen, daß schon Anfang Mai einige meiner Rosen dick mit Knospen bestückt waren. Es war also nur eine Frage von Tagen, wann sich die erste Rosenblüte öffnen würde – Anfang Mai! Normalerweise beginnt die Rosenblüte erst im Juni, dem klassischen Rosenmonat.

Das Rennen gemacht hat schließlich eine meiner schönsten Rosen, Paul’s Himalayan Musk, eine englische Rose von George Paul aus dem Jahre 1916 in einer geschützten Lage an der Hauswand, etwa 3 Meter über dem Boden.
Die zartrose Ramblerrose kann Höhen von bis zu 10 Metern erreichen, zuverlässig verziert sie Jahr für Jahr meine Eingangstür als überreichlich blühende Pergola und hüllt jeden der das Haus betritt ihn ihren unvergleichlichen Duft. Aber nur für rund drei Wochen, danach ist sie verblüht.
Es ist eben eine alte Rose, aber eine der herrlichsten die ich kenne <3

So sehr mich nun jede einzelne Rosenblüte auch freut, jetzt im Mai wo ich eigentlich eher mit der einsetzenden Fliederblüte rechnen würde – der aber schon fast verblüht ist in diesem Jahr, mischt sich auch das eine oder andere nachdenkliche Gefühl dazu.
Unbestreitbar, einen derart warmen Jahrestart habe ich noch nie erlebt. Klimawandel, Klimaerwärmung – so fern einem die schmelzenden Polkappen oft vorkommen, sogar die Gartenblumen machen sichbar daß sich die Welt verändert. Bereits verändert hat. Direkt vor meiner Haustür.